Bei einer Betriebsbesichtigung der Firma Hengst in Münster konnte der Arbeitskreis Wirtschaft einen Blick hinter die Kulissen der Automobilzuliefer-Industrie werfen. Das Familienunternehmen gehört mit 2000 Mitarbeitern weltweit, davon 850 in Münster, zu den größten Arbeitgebern der Stadt: Nahezu alle großen Automobilhersteller verwenden in ihren Motoren Filtereinsätze aus Münster. Insbesondere durch innovative Umwelttechnik beläuft sich der Umsatz der Firma auf 270 Millionen Euro – Hengst gehört somit zu den führenden Unternehmen in der Branche.
Seniorchef Günter Röttgering führte den AK Wirtschaft durch die verschiedenen Abteilungen des Betriebs, von der Entwicklung komplexer Filtersysteme bis zur Fertigung in den Werkshallen. Die Teilnehmer konnten erahnen, was hinter der Produktion der Automobilteile steckt und welche Bedeutung ihr in Deutschland zukommt.
Die Firma Hengst hat die Auswirkungen der Wirtschaftskrise direkt zu spüren: Kurzarbeit wird notwendig und Nachrichten aus der Automobilbranche werden hier natürlich mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt. Trotz dieser Rückschläge sieht Günter Röttgering das Unternehmen gut aufgestellt: Selbst die Pleite eines Großkunden der Firma Hengst, etwa Opel, würde es überstehen können. Auch die amerikanischen Automobilunternehmen wie General Motors gehören zu den Abnehmern von Hengst-Filtersystemen – der Besuch bei der Firma Hengst hat gezeigt, dass Münster und Detroit in der Krise nicht weit von einander entfernt sind.
Die Politik muss sich, insbesondere in Krisenzeiten, an der Situation der Wirtschaft ausrichten: Die Junge Union hielte es in der aktuellen Lage für unverantwortlich, die Gewerbesteuer zu erhöhen, wie es SPD und Grüne in Münster unverhohlen fordern – viele Arbeitsplätze ständen auf dem Spiel.
Weitere Informationen zur Firma Hengst:
http://www.hengst.de