Während der Einsatz der Bundeswehr im Rahmen der International Security Assistance Force (ISAF) in Afghanistan seit dem Jahre 2001 politisch und medial mit großer Aufmerksamkeit begleitet wird, entziehen sich viele private und staatliche Missionen in dem Land am Hindukusch unserer Kenntnis. Umso mehr freuten wir uns auf den Bericht von Frau Kirsten Rickfelder, die im vergangenen Jahr sechs Monate als Polizeibeamtin in Afghanistan dortige Polizisten auf deren Tätigkeit als Ausbilder vorbereitete.
Auf Einladung von Dietrich Aden, Leiter des Arbeitskreises Innenpolitik der CDU Münster und Besitzer in unserem Kreisvorstand, hatte sich Frau Kirsten Rickfelder bereit erklärt, über ihre Erfahrungen in dem Land zu berichten, das viele von uns ausschließlich aus den Medien kennen. Bereits zu Beginn machte sie deutlich: „Ich habe meine Präsentation sehr persönlich gehalten.“ In den folgenden zwei Stunden schilderte sie eindrucksvoll ihre Entscheidung, sich für den Dienst in Afghanistan zu bewerben und ihr darauffolgendes Leben in Kabul. Dort war sie in einem sogenannten zivilen, also einem nicht militärischen Camp untergebracht. Bis zu ihrem Arbeitsplatz, der Polizeiakademie des Landes, musste sie jeden Tag 18km quer durch die afghanische Hauptstadt zurücklegen. Dort war es ihre Aufgabe, im Rahmen einer Art „Train the Trainer“-Programms Polizisten zu unterrichten, damit diese in ihren Heimatorten besondere Fähigkeiten und Kniffe, die in der deutschen Polizeiarbeit bereits Routine sind, an ihre Mitarbeiter weitergeben konnten. Sprachbarrieren, Analphabetismus, mangelnde Erfahrung mit Schulunterricht und widrige äußere Umstände wie die allzeit lauernde Gefahr eines Anschlags erschwerten die Arbeit vor Ort ungemein. Dennoch machte Frau Rickfelder deutlich, dass sie viele wertvolle Erfahrungen sammeln konnte und eine Menge liebenswerter Menschen kennenlernen durfte. Wir danken für diesen kurzweiligen Vortrag und ihre Bereitschaft, über ihre persönlichen Erlebnisse so unbefangen zu berichten!