JU besucht Clemenskirche
Was soll aus dieser Perle barocker Baukunst werden? Vielleicht eine Pommesbude?“ So begann Sternberg die kunsthistorisch fundierte Führung in der landläufig als bedeutendste Barockkirche Norddeutschlands bezeichneten Clemenskirche. Die zahlreich erschienen jungen Menschen seien ein Ausdruck dafür, dass auch diese Bevölkerungsgruppe keine gleichgültige Haltung zur Kultur habe und man nicht stillschweigend die Pläne zu einer Umwidmung und dem Verkauf des Touristenmagnets hinnehme.
Die Clemenskirche ist ein Teil des architektonischen Erbes unserer Stadt, welches Johann Conrad Schlaun geschaffen hat. Mit seiner ihm typischen Mischung aus hellem Sandstein und rotem Backstein prägt er bis heute, u.a. auch mit Erbdrostenhof und fürstbischöflichem Schloss, das Stadtbild Münsters. Die 1745 bis 1753 erbaute Kirche ist ein Symbol für die Werte und Kultur der Stadt. So hat der Stifter Clemens August von Bayern in seinem Wappen über dem Eingangsportal des Gebäudes die Kirche „als immerwährendes Zeichen des Mitleids“ bezeichnet und sie der Stadtbevölkerung Münsters gespendet. Der als Teil des ehemals an dieser Stelle befindlichen Clemenshospitals errichtete Zentralbau ist ein kulturhistorisches Denkmal, welches heute für Trauungen, Konzerte und fremdsprachliche Gottesdienste genutzt wird. Gerade letzteres bietet internationalen Gästen und vor allen Dingen Erasmus-Studenten die Möglichkeit, an einem so schönen und bedeutenden Ort die Offenheit und Gastfreundschaft unserer Stadt zu erleben.
Wir als Junge Union Münster wenden uns entschieden gegen den von Rot-Grün in Stadt und Land begonnenen Konflikt um erhaltenswerte Kunst, der sich geradezu zu einem Kulturausverkauf ohne Sinn und Verstand aufzuschwingen droht. Dafür sind die Clemenskirche und die Chillida-Bänke im Rathausinnenhof nur die prominentesten Beispiele.
Rot-Grün ist dabei, in Münster - frei nach Clemens August - ein „immerwährendes Zeichen“ der Antireligiösität und eines selektiven Umgangs mit Kulturgütern zu schaffen. Dass die katholische Kirche seit Jahren die Wartung und den Betrieb der Clemenskirche übernimmt, wird bewusst verschwiegen oder ignoriert. Als Beispiel für das Engagement der Kirche sei an dieser Stelle nur die Restaurierung der Orgel für ca. 130.000€ zu nennen.
Sternberg beendete seinen Vortrag mit einem Appell: „Es bleibt zu hoffen, dass die Bürgerinnen und Bürger der Stadt sich nicht gefallen lassen, dass man Münsters Seele verkauft.“