„Hochschule kann mehr, wenn man sie nur lässt!“ lautete das Fazit von Dr. Stephan Berger MdL am Ende einer spannenden und facettenreichen Diskussion im Fürstenberghaus mit Mitgliedern der Jungen Union und des RCDS Münster. Pointiert zeigte er die Baustellen der momentanen rot-grünen Hochschulpolitik auf: Regulierungszwang und Kontrollwahn statt Entscheidungsfreiheit, Ideologiegepräge statt Zukunftsfähigkeit, unberechtigte Gleichmacherei statt gezielter Förderung.
Dr. Berger betonte, wie wichtig es sei, dass jedes Kind die für sich optimale Lösung finde, um seinen Lebensweg zu bestreiten. „Die Menschwerdung beginnt nicht erst mit dem akademischen Abschluss. Doch diejenigen, die an die Universität kommen und auch dort bleiben, müssen die optimalen Rahmenbedingungen vorfinden.“
Nach einer kurzen Einführung in die Situation vor Ort durch Sebastian Kunzmann, Mitglied des RCDS-Landesvorstandes, berichtete Dr. Berger über die Rahmenbedingungen der Hochschulpolitik in unserer Landeshauptstadt. Dabei sparte er nicht an Kritik am sogenannten Hochschulzukunftsgesetz, mit dem unter anderem Frauenquoten für die studentischen und akademischen Kontrollgremien eingeführt werden.
Auch hatte er kein Verständnis für die angekündigte Abschlussprämie. Hierbei leuchtete wohl jedem ein: Universitäten, die für jeden Absolventen belohnt werden, werden in den Fächern ohne zentrale staatliche Abschlussprüfung in die Versuchung, bei einer unvernünftigen Hochschulleitung vielleicht sogar unter den Druck geraten, höhere Absolventenquoten zu gerieren. Dies stelle neben dem zunehmend realisierten Einheitsschulsystem den zweiten Schritt dar, die Einstellung einer Person schon zu belohnen, statt ihrer Leistung. Natürlich wurde bei dieser Gelegenheit auch nach Möglichkeiten gesucht, diesem Trend entgegen zu wirken. Dr. Berger betonte, dass bereits bei der Berufsvorbereitung in der Schule junge Menschen angehalten werden müssten, sich und ihre Perspektiven realistisch einzuschätzen. Dies könne aber nur gelingen, wenn das soziale Umfeld nicht von jedem gleichermaßen die Einschreibung an einer Hochschule verlange. Zudem müsse es auch an den Universitäten verstärkt Beratungsangebote geben, um unzufriedenen Studenten den „Absprung“ zu erleichtern.
Ebenfalls an der Diskussion beteiligt war Henning Rehbaum, Landtagsabgeordneter der CDU für den Wahlkreis Warendorf Süd. Er unterstrich die Worte seines Fraktionskollegen und verdeutlichte die mittelfristigen Konsequenzen der zunehmenden Akademisierung in unserem Land. Gerade das Münsterland, das landesweit die höchste Beschäftigtenquote vorweisen kann, sei darauf angewiesen, dass die erfolgreichen Unternehmen der Region weiterhin gut wirtschaften könnten. Dazu gehöre neben einer kompetenten Führung immer aber auch der körperlich Arbeitende.
Wir danken Herrn Dr. Berger und Herrn Rehbaum für ihren Besuch und ihre klaren Worte! Uns als Junge Union Münster haben die Gespräche im Rahmen der Veranstaltung noch einmal darin bestärkt, Schüler und Unternehmer in Zukunft an einen Tisch zu bringen, um ein Bewusstsein für eine Karriere abseits der Hochschule zu schaffen. Unseren Freunden vom RCDS wünschen wir die notwendige Ausdauer, um trotz der ungünstigen Rahmenbedingungen die Interessen der Studenten erfolgreich durchsetzen zu können!